Standardbilanz für Wohngebäude
Einführung
Energiewende – das ist die tragende Säule des vor fünf Jahren in Paris international vereinbarten Klimaschutzabkommens. Das Ziel „Einhalten eines Emissionsbudgets“ nach den Vorschlägen des Sachverständigenrats für Umweltfragen – SRU 2020 ist vorgegeben und wird allgemein akzeptiert, doch wie schaffen wir es in Deutschland, die Treibhausgasemissionen weiter zu senken? Wir sehen in der Wärmeversorgung den entscheidenden Ansatzpunkt und plädieren dafür,
- fossile Energieträger für die Hausheizung, die Kraft-Wärme-Kopplung sowie Nah- und Fernwärmenetze schnellstmöglich zu ersetzen,
- Wärmepumpen in Gebäuden sowie Photovoltaik-Anlagen auf allen verfügbaren Dächern zu installieren,
- grünen Wasserstoff weiter zu fördern, ihn aber nicht in Gas-Heizungen oder Fernwärmesystemen zu verheizen,
- die Preisbildung fossiler und Strom als Endenergieträger anzupassen (Vorschlag z.B. Erdgas 40 % teurer und Strom 40% günstiger machen).
Das größte Potenzial sehen wir bei Wärmepumpen und Photovoltaik. Die Zusammenhänge werden in der Excel-Rechenhilfe für die Energie- und Emissions-Bilanzierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern abgebildet. Das Programm berechnet Szenarien für die Zeiträume 2020, 2035 und 2050. Berechnet werden dazu exemplarisch zwei durchschnittliche Typgebäude, das mittlere Ein- und Zweifamilienhaus EZFH sowie ein Mehrfamilienhaus MFH. Für diese Gebäude können berechnet werden: die Nutzenergie, die Endenergie, die nicht-regenerative Primärenergie sowie die Emissionen (CO2-Äquivalent) jeweils für Heizung, Trinkwarmwasser und Haushaltsstrom. Es kann entweder ein Zustand (vor Sanierung, nach Sanierung, heute, künftig) oder eine Änderung (Fenstertauch im MFH, Umstellung allerWärmeerzeuger in allen EZFH usw.) betrachtet werden. Die Verbesserungsmaßnahmen können (auf Einzelgebäudeebene) auch wirtschaftlich bewertet werden.
Exceltool und Erläuterungen
Der nachfolgende Text erläutert die Anwendungen der EAV, Standardbilanz sowie das Tool zur Heizungsanlagenoptimierung als Gesamtpaket einer „Energieberatung 2.0“.
Gesamtbilanzverfahren
Die energetische Gesamtbilanz wurde im Jahr 2002 aus einer Reihe anderer Verfahren abgeleitet, deren positive Eigenschaften dabei miteinander verbunden wurden. Das Verfahren eignet sich zur Bewertung von Neubauten und Bestandgebäuden und wird an einem Beispielgebäude demonstriert. Für die eigene Arbeit mit der Bilanz empfiehlt sich die Verwendung der Exceltabelle (halbautomatisch):
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